Es war einmal ein kleiner Junge, der hieß Mäxchen. Von dem sagten alle, er habe den Teufel im Leib, weil er nichts als Dummheiten und Streiche im Kopf hatte. Mäxchen störte das nicht. Wurde er geschimpft, hörte er einfach nicht hin, wurde ihm gedroht, lachte er darüber, wurde er tatsächlich einmal bestraft, gelang es ihm meistens, die Strafe so umzudrehen, dass die anderen betroffen waren und nicht er.
Eines Tages schoss Mäxchen mit seinem Ball auf das große Wohnzimmerfenster, so dass die Scheibe in tausend Stücke zerbrach. Das machte seinen Papa so wütend, dass er fluchte und schrie:
„Der Teufel soll dich holen, du Satansbraten!“
Da schoss aus dem Gartenteich ein langer schwarzer Arm hervor, packte den Jungen am Kragen und zog ihn in die Hölle hinab.
Mäxchen war zunächst sehr erschrocken, aber gleich überwog wieder die Neugier, wie es da unten wohl zugehen werde.
Zuerst kam er in die Aufnahme, gleich hinter dem Höllentor. Dort saßen viele Ordnungsteufelchen und tippten von allen Neuankömmlingen ganz genau das Wer, Was, Woher usw. in ihre Schreibmaschine ein. Zwischen ihnen huschten Putzteufelchen herum und räumten jedes Stäubchen weg, das sie finden konnten. Im Hintergrund saßen Neid- und Hassteufel und bliesen auf Teufelkommraus ihre bösen Gedanken in die Welt. Lügenteufelchen flüsterten ihren falschen Rat hinaus, Spielteufelchen halfen, den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen und weiß der Kuckuck, wie viel andere Arten noch dafür sorgten, Unruhe unter die Menschen zu bringen.
Mäxchen sperrte Mund und Nase auf vor Staunen. Da schlug ein Ordnungsteufelchen den Schwanz um sein Bein, zog ihn näher zu sich heran und fragte freundlich:
„Wie heißt du?“
„Mäxchen.“
Das Teufelchen tippte den Namen in die Maschine und da gerade ein Fehlerteufelchen vorbeihuschte, tippte er Mäxchen mit „tz“ statt „x“.
„Wie heißt du noch?“
„Geht dich nichts an!“
Das Teufelchen tippte ein.
„Wann bist du geboren?“
„Sonntagmorgens um sechs. Mutti bekam dann gleich Frühstück mit frischen Brötchen und Mirabellenmarmelade.“
Das Teufelchen tippte ein, nahm dann Mäxchens Hand und wollte einen Abdruck auf einem Bildschirm nehmen, damit jedermann ihn jederzeit würde erkennen können. Da riss der Junge sich los, steckte beide Hände in die Taschen und rief:
„Nein und nein und nochmals nein!“
Das Teufelchen wollte Mäxchen überzeugen, der Abdruck sei unbedingt notwendig, denn nur der Abdruck erlaube es, beispielsweise bestimmte Türen aufzuschließen, Schlüssel alter Art gäbe es nicht mehr. Im Übrigen, Ordnung müsse sein, denn ohne Ordnung werde das Leben zur Hölle.
Mäxchen interessierte das alles nicht. Um Ruhe zu bekommen behauptete er, er sei zu dumm dafür, die Hand aufzulegen.
Da kam gerade der Oberteufel vorbei, der, der Mäxchen in die Hölle gebracht hatte.
Der wollte helfen und sagte:
„Mäxchen, schau, du musst nur deine Hand hier links aufdrücken und schon ist alles vorbei.“
„Ich weiß!“ schrie Mäxchen, „So!“
Dabei packte er die Hand des Oberteufels und presste sie rasch gegen die Maschine, und da gerade das Höllentor sich öffnete, weil ein Dutzend Schaffteufelchen einen Sack voll armer Seelen hereinschleppte, huschte Mäxchen schnell hinaus und zur Erde zurück.
Der Oberteufel tobte, weil er sich hatte überlisten lassen. Schnell hielt er seine Hand gegen den automatischen Kontrollschirm, um das Höllentor wieder aufzuschließen. Aber die Tür ging nicht auf. Dafür erschienen auf dem Schirm des Türcomputers die Worte:
Dieser Handabdruck gehört Mätzchen Gehtdichnichtsan.
Geboren sonntags um sechs.
In Muttis Frühstück.
Mit frischen Brötchen und Mirabellenmarmelade.
Weitere Angaben fehlen noch.
Achtung! Achtung!
An alle!
Die registrierte Person darf die Hölle nie wieder verlassen!
Seither hat kein Mensch mehr den Teufel gesehen.