Männer, die verheiratet oder zumindest seit längerem verbandelt sind, entwickeln gegenüber Allem, was Frauen reden, eine gewisse Intervalltaubheit, die höchstens einmal unterbrochen wird, wenn die Betreffenden etwas sagen.
Bei Tim und Tessa war das nicht anders. Sie redete viel, ohne Wesentliches zu sagen und er hörte zu, ohne etwas aufzunehmen.
So auch, als sie ihm am Frühstückstisch verkündete, sie werde ihn verlassen. Er nickte, ohne wirklich zu verstehen, was die Botschaft bedeuten sollte. Als er am Abend nach Hause kam, war sie weg. Er wusste nicht, wieso, sie war einfach weg.
Weiber!
Typisch!
Hätte sie ihm das nicht vorher sagen können?
Wurde er nach ihr gefragt, sagte er, als Frau vermisse er sie nicht, aber als Geräuschkulisse. Bei ihrem Geplapper habe er viel besser denken können als jetzt bei der Stille.
Man sieht, manchmal sind Plappermäuler doch zu etwas nütze.