Beim Ordnen des Nachlasses seiner Mutter fand Bernd einen Text, irgendwo aus einem Buch herausgerissen, mit einer Geschichte, die ihn nicht mehr los ließ.
Es wurde dort von einer Mordserie berichtet, von einem Mörder, der nachts Frauen überfiel, sie sich nahm und anschließend tötete. Eine ältliche Jungfrau, fern jeder Beziehung in ihrem bisherigen Leben, las von den Untaten und beschloss eines Abends, hinauszugehen, sich dem Unhold zu stellen. Dabei ging ihr nur ein Gedanke durch den Kopf und der ließ sich nicht vertreiben: „Vielleicht lässt er mich leben“.
Bernd zeigte den Text seiner Bettina, las ihr die Geschichte vor, sie diskutierten darüber, legten sie bei Seite und holten sie wieder hervor, immer und immer wieder, eine Geschichte, die auch sie nicht mehr los ließ.
Eines Abends, es kündigte ich eine laue, schwüle Nacht an, völlig ungewöhnlich bei Neumond, eines Abends im Bett sprachen sie wieder über die Geschichte. Er wurde dabei immer schweigsamer. Plötzlich stand er auf, zog sich wieder an und verließ das Haus.
Bettina begann zu grübeln. Bernd war ihr Erster gewesen und sie hatte seither nie an einen anderen gedacht. Aber wie wäre das, mit einem anderen? So, wie die Frau im Buch das hatte erleben wollen?
Plötzlich stand sie auf, zog sich wieder an und verließ das Haus.
Bernd schlich draußen entlang des Parks, vermied es, in den Lichtschein der wenigen Laternen zu gelangen.
Gelegentlich blieb er stehen und lauschte in die Dunkelheit, ob sich nicht ein einsamer Schritt nähere. Dabei ging ihm nur ein Gedanke durch den Kopf und der ließ sich nicht vertreiben: „Vielleicht lasse ich sie leben“.
Bettina schlich draußen entlang des Parks, vermied es, in den Lichtschein der wenigen Laternen zu gelangen.
Gelegentlich blieb sie stehen und lauschte in die Dunkelheit, ob sich nicht ein einsamer Schritt nähere. Dabei ging ihr nur ein Gedanke durch den Kopf und der ließ sich nicht vertreiben: „Vielleicht lässt er mich leben“.
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