Die Gartenschau war ein voller Erfolg geworden. Die Menschen strömten in Scharen. Sie kamen mit Kind und Kegel und genossen die Pflanzen- und Blütenpracht oftmals den ganzen Tag über. Die Anlagen waren auch sehr durchdacht gestaltet: Sie reichten von strengen Rabatten bis hin zur geordneten Wildnis.
An einem schönen Sommertag streifte ein Elternpaar entlang der Wildkräuterwiese. Der Vater trug seinen Jüngsten auf der Schulter. Der schaute sich neugierig überall um und rief auf einmal: „Papa! Mann!“ Die Eltern achteten erst nicht auf den Kleinen, aber der begann zu strampeln und rief immer wieder: „Papa! Mann!“ Jetzt wurden auch die Umstehenden neugierig und obwohl das Betreten der Anlagen strengstens verboten war, stapfte einer durch das hohe Gras und fand dort einen Menschen liegen, dem bestimmt schon vor zwei, drei Tagen der Schädel eingeschlagen worden war.
Es gab eine große Aufregung unter den Besuchern, alle drängten näher und zertrampelten nicht nur das schöne Wiesengras, sondern auch sämtliche Spuren.
Eine Hostess, die die Gäste eigentlich beraten sollte, wollte die Menschen aus dem geschützten Bereich verjagen, sah sich den Toten selbst an und erkannte in ihm den seit drei Tagen verschwundenen Gartenbau-Ingenieur. Sofort wurden die Parkleitung, die Polizei, die Feuerwehr, das Rote Kreuz und der Notarzt verständigt. Dem Opfer hatte man den Schädel mit einem scharfkantigen Gegenstand, vermutlich einem Spaten, eingeschlagen. Die Polizei beschlagnahmte daraufhin gegen den Protest des stellvertretenden Gartenbau-Ingenieurs sämtliche Gartengeräte, die solch eine Wunde hätten verursachen können.
Im Lied heißt es, der Mörder sei immer der Gärtner. So war es auch hier, nur würde es die Polizei ihm nicht beweisen können. Selbst wenn die Beamten an einem der täglich benutzten Spaten noch Blutreste fänden, würden sie aus dem gefundenen Fingerabdrücken keinen Rückschluss auf einen bestimmten Mitarbeiter ziehen können, denn die Geräte wurden nach und nach von allen benutzt. Und da auf allen Stielen auch die Fingerabdrücke des stellvertretenden Ingenieurs gefunden werden würden, dafür hatte er gesorgt, war es der Spurensicherung bestimmt unmöglich, gerade ihn als den Täter zu identifizieren.
Er hoffte nun, dass die Parkleitung ihm die gesamte Verantwortung für die Gartenschau übertragen würde.